AUS DEM ORCHESTERLEBEN


Arbeitsphase 2019 JugendSinfinieOrchesterMannheim

 

Die 5 Tage Arbeitsphase in Kompakt

 

Und da geht es auch schon wieder los. Die Noten sind dabei, Instrumente eingepackt,

Notenständer nicht vergessen!! und ab zur nächsten Arbeitsphase des JSOM.

Nach all den Jahren auf Schloss Kapfenburg dieses Jahr (2019) einmal doch wirklich am

Rhein. Trotz der örtlichen Neuorientierung laufen die Proben wie immer. Morgens die

Registerproben, nachmittags dann alle Bläser und alle Streicher und abends das

langersehnte Tutti. Jan Paul Reinke, der uns jetzt schon seit einigen Jahren treu begleitet,

weiß genau worauf er achten muss, um aus uns alles was wir können rauszuholen und

uns auch an unsere Grenzen zu treiben. Auch sucht er uns immer die absolut besten und

JUGENDsinfonieorchester-tauglichsten Solisten aus. So durften wir dieses Jahr zum

Beispiel mit dem Kontrabassisten Alexis Scharff zusammen an Tubins Kontrabass-Konzert

arbeiten, was sich durch die vielen Pausen und erstmals schrägen Klänge als eine

wirkliche Herausforderung entpuppte.

Neben den doch schon schweißtreibenden Proben wird aber auch vor allem der

Zusammenhalt des Orchesters gestärkt. Sei es durch gemeinsames musizieren in den

Pausen oder das regelmäßige Zusammensitzen nach den Proben am Abend, jeder fühlt

sich irgendwann einfach nur noch wohl. Je später der Abend wird, desto lauter wird die

Musik, sei es die selbst gespielte, die bei der legendären, alljährlichen Faschingsfeier, die

aus den Musikboxen der Jüngeren, oder doch eher das Gedonner der natürlich großen

und zwar neben unserer eigenen nicht ganz sooo lustigen Faschingsfeier der

Einheimischen.

Aber nicht nur die Musik geht unter die Haut. Auch die Gespräche, die teilweise bis spät in

den Abend hinein geführt werden, von jungen Menschen, die vielleicht zuhause in

Mannheim nie die Gelegenheit hätten miteinander ins Gespräch zu kommen, werden

intensiver und aus einigen entstehen sogar Freundschaften, die über die Grenzen der AP

hinausreichen.

Ich persönlich liebe diese Arbeitsphasen und bin stolz darauf mit solchen doch wirklich

wunderbaren Musikern und unfassbar sympathischen jungen Leuten musizieren und

meine Abende verbringen zu können.

Vielen Dank für die vielen Jahre voll Musik und Gesprächen, voll Freundschaft und

Zusammenhalt, der Möglichkeit sich selbst und andere besser kennenzulernen und

letztendlich auch für die Unterstützung dabei mutig zu sein neue Wege für sich zu

entdecken.

 

Marlene Edler, Querflöte/Piccolo


2016

 

Mit Tschaikowsky durch Australien...

 

Zwei Wochen Konzertreise des Jugendsinfonieorchesters Mannheim verlangen ihren Preis. Nicht nur, dass ein Konzertprogramm erarbeitet werden muss, auch die Organisation erfordert einiges an Geduld. So kam es, dass wir am Morgen des 31. Juli den über 20-Stunden-Flug nach Brisbane antraten. Die Stimmung war - wie üblich in unserem Orchester – harmonisch,  geprägt durch Euphorie und ein bisschen Lampenfieber. Gleich nach dem Ankommen stand dann die Verteilung auf die Gastfamilien an. Sich wohlfühlen, das ist die Basis für konzentrierte Proben und gelungene Konzerte. Glücklicherweise kam man dieser Voraussetzung mit großem Engagement nach, und wir wurden herzlich empfangen. 

Ohne ausgiebige Proben und sehr bald kam unser erstes Konzert in der Brisbane City Hall. Wahrscheinlich war die Aufregung bei den meisten hier am größten, denn es dauerte seine Zeit, bis die letzten Knöpfe zu und die Zöpfe  geflochten waren. Der Aufwand wurde mit großem Applaus  von Seiten des Publikums belohnt. Die Schönheit des Konzertsaals und dessen Größe machten den Auftakt unserer Reise perfekt, und das lange Klatschen motivierte zum notwendigen Ehrgeiz für die weiteren Konzerte. Natürlich gab  es auch genügend Ritardandi in Form von Freizeit, die wir mit Sightseeing oder dem Kauf von Souvenirs nutzten. Einige Tage später stand der nächste Höhepunkt an: Das 50jährige Jubiläum des Queensland Youth Orchestras in der großen Konzerthalle von Brisbane. Der ewig  gehaltene Schlussakkord am Ende des Abends, verstärkt durch das Applaudieren und Jubeln der Menge, sorgte für einen absoluten Gänsehautmoment. Auch das folgende Konzert im New Museum war ein voller  Erfolg. Unser Dirigent Jan-Paul Reinke empfand den dritten Satz aus Tschaikowskys sechster Sinfonie offenbar so enthusiastisch und stark gespielt, dass ihm während einer Tuttistelle plötzlich der Taktstock aus den Fingern glitt und im hohen Bogen durch die Luft flog. So endete der erste Satz unserer Reise in fröhlichem Dur.

Die nächste Station war Port Macquarie, sehr kontrastreich zu Australiens drittgrößter Stadt Brisbane. Die lange Busfahrt verbrachten wir mit gemeinsamem  Singen von allbekannten Volksliedern. Die Gemeinschaft in unserem Orchester ist ein Gut, das ich besonders schätze. So könnte das Akronym JSOM auch für „Jeder Soll Offen Mitmachen/Mitgestalten“ stehen.  

 

 

 

Auch in Port Macquarie gaben wir unser Bestes, wobei besonders Griegs Klavierkonzert  und die Violinromanze von Beethoven brillierten. Natürlich gab es auch während diesem Aufenthalt mehrere Pausen. Wer von Känguru, Koala und Co noch nicht genug hatte, kam wohl bei der Wal-Tour voll auf seine Kosten. Australien begeistert nämlich auch durch seine Natur und die Tiere, deren Aufmerksamkeit wir mit der Adoption eines „Orchesterkoalas“ hoffentlich gerecht wurden. 

Der dritte Satz unserer Reise war die Millionenstadt Sydney. Hier hatten wir laut Partitur ein paar freie Tage zum Erholen. Das kann man bestimmt nicht so stehen lassen, denn es galt die Devise, so viel wie möglich zu erleben. Einige haben es sich trotz Winterwetter nicht nehmen lassen, im Pazifik zu baden. Unvergessliche Momente, wie unsere „Orchesterpolonaise“ durch das Rolltreppensystem eines Sydneyer Kaufhauses,  werden mir wohl noch lange in Erinnerung bleiben. Ein absoluter Höhepunkt war auch der Besuch in der Sydney Opera, genau wie die Hafenrundfahrt mit der Fähre. Da haben die Organisatoren mal wieder den richtigen Ton getroffen…

Das große Finale der Reise war das Konzert in Canberra. Es fand in der großen Llewellyn Hall zusammen mit dem Canberra Youth Orchestra statt. Wir spielten die sechste Sinfonie „Pathétique“ von Tschaikowsky mit zwei Orchestern, was sogar für eine Live-Übertragung im australischen Fernsehen reichte. Ich habe an diesem Abend erkannt, welch‘ einzigartige Chance diese Reise ist. Ich durfte nicht nur in einigen der größten Konzertsälen Australiens spielen, sondern habe auch eine Menge neuer Leute kennen gelernt, die gemeinsam ein Ziel verfolgten: Musik! Die „Pathétique“ ist Tschaikowskys letzte Sinfonie und wurde von ihm selbst als sein Meisterwerk betitelt. Ich glaube, dass wir mit  der Reise unser ganz persönliches Meisterwerk geschaffen haben – ganz ohne Mollklänge oder Dissonanzen.  Und wer weiß, wenn Tschaikowsky jemals in Australien gewesen wäre, dann hätte er sich vielleicht auch von den exotischen Klängen des Didgeridoos oder den Rhythmen des Feuertanzes inspirieren lassen…

Eine Konzertreise wie ein Musikstück zu beschreiben bietet sich förmlich an. Beide erfordern  eine diversifizierte Vorbereitung,  einen geregelten Ablauf und das gewisse Maß an Ehrgeiz in der Durchführung. Natürlich gibt es leichte und schwerere Stellen. Harte Proben und viel Engagement sind die Voraussetzung,  und damit ist wohl auch der Preis gemeint, von dem eingangs die Rede war…

 

Leonard Trill,  Klarinette



Reisebericht der Australienreise des JSOM vom 31.07.2016 bis 15.08.2016

 

Alles begann mit einer Einladung des Queensland Youth Orchestra, mit Sitz in Brisbane, am Prodigy-Festival, anlässlich des 50. Geburtstages des QYO, teilzunehmen. Nach einer sehr aufwändigen Organisation der Reise durch Frau Ballreich war es für unser Orchester möglich, nicht nur Brisbane, sondern noch drei weitere Städte in Australien zu besuchen und insgesamt fünf Konzerte zu geben.

 

Um 7:30 Uhr ging es am Sonntag, den 31.07.2017, von der Mannheimer Musikschule auf zum Frankfurter Flughafen. Nach vierundzwanzig Stunden Flug und einer vierstündigen Verschnaufpause in Abu Dhabi landeten wir endlich in Brisbane. Kurz nach der Ankunft lernten wir unsere Gastfamilien kennen, mit denen wir die nächsten sechs Tage verbringen würden. Am Tag darauf, dem 02.08., hatten wir schon unser erstes Konzert in der Brisbane „City Hall“. Obwohl es an einem Dienstag um 12 Uhr mittags stattfand, waren viele interessierte Zuhörer gekommen. Wir spielten die Hebriden von Mendelssohn und die 6. Symphonie von Tschaikowsky. Am Abend fand im Queensland Performing Arts Centre (QPAC) ein Empfang für alle am Festival teilnehmenden Orchester statt. Neben einem weiteren deutschen Orchester aus Stuttgart lernten wir dabei die Mitglieder des Jungli Youth Orchestra aus Taiwan und des Macao Symphonieorchesters kennen.

 

Am nächsten Tag besuchten wir einen Tierpark, den Lone Pine Coala Sanctuary. Dort machten wir Bekanntschaft mit den beiden Wappentieren Australiens, dem Emu und dem Känguru. Letztere waren sehr zutraulich und ließen sich aus der Hand füttern. Als Höhepunkt durfte jeder einen Koala auf den Arm nehmen und mit ihm ein Foto machen. 

Am Abend desselben Tages gaben wir das zweite Konzert unserer Reise, diesmal im „Old Museum“. Wir spielten von Bloch „Nigun“ aus Baal Shem, das Grieg Klavierkonzert, op. 16 und von Tschaikowsky die Symphonie Nr. 6. 

Den Tag darauf gingen wir auf eine Whale Watching Tour mit einem Katamaran. Wir hatten Glück, die Wale waren da und es war eine faszinierende Erfahrung, die riesigen Tiere aus so kurzer Distanz beobachten zu können. Natürlich verging in Brisbane kein Tag, an dem wir nicht für unsere Konzerte probten. Wir fieberten dem großen Festivalkonzert entgegen. 

Und dann war er da, der Höhepunkt unserer Zeit in Brisbane, das Konzert im QPAC, bei dem Orchester aus der ganzen Welt beteiligt waren. Unser Anteil am Konzertprogramm des Abends bestand aus dem Klarinettenkonzert Nr. 1 von Weber und dem 3. Satz von Tschaikowskys 6. Symphonie. Die Blechbläser unseres Orchesters durften zusammen mit dem Queensland Youth Orchestra eine Fanfare spielen, die erklang, als der Geburtstagskuchen zum Ende des Konzerts auf die Bühne gefahren wurde.

 

Am 06.08.2016, unserem letzten Tag in Brisbane nahmen einige von uns an einem Workshop mit dem Queensland Youth Orchestra teil. Danach hieß es Abschied nehmen, allerdings nicht ohne das Versprechen, sich in der Vorweihnachtszeit 2017 in Mannheim wiederzusehen.

Die nächste Station unserer Reise entlang der australischen Ostküste war Port Macquarie. Wir reisten in zwei Reisebussen, die wir für den Rest der Reise gechartert hatten. Als wir in Port Macquarie einfuhren, war es bereits dunkel, da in Australien im August Winterzeit ist. Wir wurden vom Vorsitzenden des Lions Clubs Port Macquarie und weiteren Mitgliedern erwartet und mit Blinklicht zum Clubhaus eskortiert. Nicht alle von uns konnten in Gastfamilien untergebracht werden, deshalb wohnte ein Teil im Youth Hostel „Ozzi Pozzi“, eine einfache aber witzig gestaltete Jugendherberge, vorwiegend für Rucksackreisende konzipiert. Am Morgen des zweiten Tages verkündete uns unsere Herbergsmutter, sie hätte keine Zeit gehabt, die von uns bestellten Lunchpakete zu kaufen und am Abend könne sie uns auch kein Abendessen kochen. Nun lernten wir das Improvisationstalent unseres Busfahrers Sam zu schätzen. Nach kurzen Telefonaten hatte er organisiert, dass wir in einem Imbiss eine leckere Zwischenmahlzeit für alle abholen konnten. Das Problem mit dem ausfallenden Abendessen löste Frau Ballreich souverän. Unter ihrer Aufsicht wurde im Supermarkt eingekauft und am Abend unter viel Gelächter ein leckeres Abendessen in der Küche der Jugendherberge bereitet. 

 

Im Allgemeinen hat die Australien Reise uns alle zusammen geschweißt und man konnte Kontakt zu Leuten aufbauen, mit denen man vor der Reise noch wenig gesprochen hatte. In einem so großem Orchester wie dem Jugend Symphonie Orchester Mannheim kann es vorkommen, dass man nicht einmal von jedem Mitglied den Namen kennt. Das ist jetzt zum Glück anders.

 

 

 

 

In Port Macquarie bekamen wir eine Führung durch ein Koala Krankenhaus. Die süßen Koalas hatten es uns so angetan, dass wir als Orchester beschlossen, einen von ihnen zu adoptieren. Unsere Wahl fiel auf „Ocean Summer“ eine 4-Jährige, blinde Koaladame. Wir zahlen nun für ein Jahr ihr Futter und die Pflege.

 

Am selben Tag gaben wir das vierte Konzert der Reise im „Glasshouse“ von Port Macquarie. Wir spielten die Hebriden von Mendelssohn, die Beethoven Violinromanze op. 50 und das Klavierkonzert von Grieg op. 16. Schon am nächsten Morgen hieß es wieder Koffer packen und weiter ging‘s nach Sydney. 

 

In Sydney waren wir alle zusammen in einer Jugendherberge untergebracht. Hier durften wir nun selbst ein Konzert im berühmten Opernhaus besuchen. Am 08.08 beendete das Australian Youth Orchestra mit Hélène Grimaud als Solistin seine Konzerttournee in der Sydney Opera und wir erlebten einen unvergesslichen Abend.

Den folgenden Tag verbrachten wir mit einer Stadtrundfahrt und der Gelegenheit, ausgiebig Bilder von der atemberaubend schönen Stadtansicht rund um das Opera House, die Sydney Harbour Bridge und Port Jackson, den riesigen Naturhafen Sydneys zu machen. Danach nahmen ein paar von uns, unser Dirigent, Herr Reinke gehörte auch zu ihnen, ein Bad im kalten Meer. Den Hafen erkundeten wir am Nachmittag mit einer ausgedehnten Hafenrundfahrt und erlebten Sydney bei Nacht vom Sydney Tower Eye aus.

Einen Tag später brachen wir zu dem letzten Ziel unserer Australienreise auf: Canberra, Australiens Hauptstadt. Auf dem Weg dahin hatten wir noch Zeit einen kleinen Abstecher zu den „Fitzroy Falls“ Wasserfällen zu unternehmen und kamen am späten Nachmittag am „Ainslie Arts Centre“ in Canberra an. Dort wurden wir von unseren Gastfamilien in Empfang genommen und lernten gleich einige Spieler des Canberra Orchesters und ihren Dirigenten kennen. Bei unserem letzten Konzert in Australien sollten wir die Tschaikowsky Symphonie Nr. 6 gemeinsam mit dem Canberra Orchester spielen und darauf waren wir schon sehr gespannt. 

Eine Stadtrundfahrt durch Canberra war ein weiterer Programmpunkt an diesem Tag. Für den nächsten Tag hatten wir die Besichtigung einer der typischen Schaffarmen dieser Gegend geplant. Dort erfuhren wir vom Hausherrn, der uns selbst über die Farm führte, viel über seine harte Arbeit. Er zeigte uns, woran man die unterschiedlichen Wollqualitäten erkennen kann, wie man ein Schaf schert und jeder, der es wollte, konnte im Schafspferch selbst ausprobieren, wie man ein Schaf in die richtige Position zur Schur bringt. Mit einfachem Festhalten kam man da nicht weit. Das hatte uns riesigen Spaß gemacht. Kurz vor der Abfahrt wurden wir noch gefragt, ob wir denn wüssten, woran man einen guten Bumerang erkennt und wie man ihn richtig wirft? Keine Frage, diese Gelegenheit ließen wir uns nicht entgehen und so erprobten sich alle Orchester Mitglieder im Bumerang-Wurf. Dass dieser Nachmittag dem Besitzer der Farm genauso viel Spaß bereitet hatte wie uns, erfuhren wir, als wir zwei Wochen später seine Rechnung erhielten. Dort hatte er nämlich neben der Aufzählung der erhaltenen Leistungen ….“for a wonderful group“… geschrieben. 

 

Am Abend erwartete uns ein buntes Programm mit einer kleinen Live-Band und traditionellen Tänzen. Nicht immer konnten wir die Formationen ganz anweisungsgemäß ausführen, das tat der guten Laune aber keinen Abbruch.

Am Abend des zweitletzten Tages unserer Reise fand unser fünftes Konzert statt. Als Ort hatten unsere Gastgeber die unter Musikkennern weltweit bekannte Llewellyn Hall ausgesucht. Eine weitere Besonderheit bestand in der live Übertragung des Konzertes über das Internet. So konnten auch Eltern und Freunde zuhause daran teilhaben. Das JSOM eröffnete mit Mendelssohns Hebriden, spielte Webers Klarinettenkonzert und Blochs „Nigun“. Nach der Pause schloss sich dann das JSOM mit dem Canberra Youth Orchestra zusammen und es erklang Tschaikowskys 6. Symphonie „Pathetique“. Mit einem Empfang für die Orchestermitglieder und die Gasteltern klang dieser Tag dann aus.

 

Am nächsten Tag mussten wir uns von all diesen lieben Menschen verabschieden, die uns so herzlich aufgenommen hatten und wir hoffen viele von ihnen eines Tages in Mannheim begrüßen zu dürfen. Dann ging es in unseren Bussen zurück nach Sydney und an den Flughafen. Unseren Busfahrer Sam hätten wir am liebsten für künftige Reisen des JSOM mit nach Hause genommen. Insgesamt hat uns die entspannte Freundlichkeit der Australier sehr nachhaltig beeindruckt und wir nehmen im Gegenzug die Gewissheit mit, den Menschen in Australien mit unserer Musik große Freude bereitet zu haben.

 

Amelie Gubbe, Geige



Warum ich gerne im JSOM bin.

 

 Ein Beitrag aus dem Bläser-Register:

 

Das JSOM ist ein großartiges Orchester. Das muss auf jeden Fall gesagt werden. Ich glaube nicht, dass es in vielen Städten die Möglichkeit gibt, ganz kostenlos in so einem guten Jugendorchester mitzuspielen. Es gibt viele Gründe, warum das JSOM so großartig ist.

 

Der erste Grund: Es ist für alle offen. Natürlich stellen Schüler der Musikschule die Mehrheit, doch wer auch immer aus dem Großraum Rhein-Neckar in unser Orchester will, kann das auch, wenn er Motivation und Fähigkeiten mitbringt. Egal welchen Geschlechts, und auch egal ob jünger oder älter: Unsere Altersrange beginnt mittlerweile bei 11 Jahren, und wir sind immer offen, das noch weiter nach unten zu korrigieren.

 

Der zweite Grund: Der soziale Aspekt. In vielen Orchestern-manch einer wird das kennen-lernt man keine neuen Freunde kennen, sondern man redet nur mit Leuten, die man aus der Schule kennt. Im JSOM sind wir offen für jeden, der gerne zu uns kommt und Musik macht. Auch unser Dirigent trägt dazu bei: Wie schon der selige Herr Laxa kennt auch Herr Ballreich jeden von uns mindestens mit Namen. Das JSOM ist ein freundschaftliches Orchester.

 

Der dritte Grund sind die unglaublichen Möglichkeiten, die das Orchester bietet. Jeder kann Konzerterfahrung sammeln. Und das nicht nur im Inland, sondern sogar im Ausland. Nach der Reise nach Taiwan und Japan im Sommer 2014 folgen jetzt Australien und (wenn wir Glück haben) sogar Neuseeland. Und wenn wir ins Ausland fahren, sind wir nicht in hochtouristischen Hotels mit Vollpension: Unser großartiges, elterngeführtes Management versucht immer, so viele wie möglich in Gastfamilien unterzubringen. Und das funktioniert auch fast immer. Auch die Arbeitsphasen auf der Kapfenburg in den Faschingsferien bieten eine großartige Gelegenheit, sich musikalisch zu verbessern und sowohl Lehrer als auch Musikerkollegen näher kennenzulernen.

 

Der vierte und für viele auch wichtigste Grund ist natürlich die Musik. Im Original spielen wir große und auch unbekannte Werke aus Klassik, Romantik und manchmal sogar 20. Jahrhundert. Beinahe jedes Jahr gibt es CD- und Videoaufnahmen. Auf unserem-von unserem fleißigen Elternbeirat ehrenamtlich geführten YouTube-Channel kann jeder das Programm der letzten Jahre bestaunen. Wir haben dabei das Glück, dass unsere Aufnahmen tasächlich von einer professionellen Tontechnikerin, Frau Nagaosa-Bleeck, gemacht werden. Ihr Sohn spielt auch in unserem Orchester und hat uns so diese einzigartige Gelegenheit verschafft.

 

Dieses Jahr haben wir Edvard Griegs Klavierkonzert, Beethovens Overture zum “Prometheus” und Dvoraks 9. Sinfonie auf dem Programm, aber wer weiß, was noch kommt? Auf jeden Fall werden wir ein beeindruckendes Programm mit nach “Down Under” nehmen. Und jetzt kommt natürlich die Aufforderung, die dieser Text bezweckt: Wir wollen natürlich auch DICH, lieber musikalischer, jugendlicher Leser, mitnehmen!

 

 Thomas Mittler, Horn

'Ich freu' mich drauf'

Ein Betrag aus dem Cello-Register:

 

Mein Name ist Sophie Kleemann, ich bin 13 Jahre alt und spiele Cello seit meinem 6. Lebensjahr. Meine Cellolehrerin, Karin Farthing, hat mir vom JSOM berichtet, da sie selbst bei dem Barockensemble Concerto EQuadro unter Leitung von Herrn Laxa mitspielt und eines ihrer Kinder ebenfalls im JSOM mitgespielt hat. 

 

Schon in der Schule habe ich gemerkt, dass mir das Spielen im Schulorchester sehr viel Spaß macht, sodass ich immer häufiger nachgefragt habe, wann ich endlich im JSOM mitspielen darf. Seit Februar 2012 bin ich nun  dabei und habe auch gleich die Arbeitsphase auf der Kapfenburg miterlebt. Die Arbeitsphasen sind wirklich sehr anstrengend, aber auch erfolgreich.

 

Highlights für mich waren neben Konzerten in verschiedenen Kirchen die Jahreskonzerte im Rosengarten. Mittlerweile sind noch weitere Mitspieler in meinem Alter in das Orchester gekommen, sodass das Zusammensein noch mehr Spaß macht und sich neue Freundschaften gebildet haben. 

 

Ganz toll war 2012 natürlich auch der Besuch des australischen Queensland Youth Orchestra, das auf seiner Reise durch Österreich und Deutschland fünf Tage in Mannheim war. Die Orchestermitglieder waren in Familien untergebracht und es haben sich nette Kontakte ergeben, die bis heute bestehen. 

 

Ganz besonders freue ich mich jetzt auf das kommende Jahr 2014, denn das Orchester fährt nach Taiwan und Japan. Zwar heißt das wieder ganz besonders viel üben, aber die Reise mit Konzerten in verschiedenen Städten lässt das sicher schnell vergessen. Ich freu mich drauf und bin gerne Orchestermitglied im JSOM.

 

Sophie Kleemann, Violoncello